Durchsuchung der Wohnung
© Landesarchiv Berlin.
Fotos von Emilie Kellners Wohnung
© Landesarchiv Berlin.
Diese Fotos wurden 1936 in der Wohnung der transweiblichen Detektivin Emilie Kellner aufgenommen, weil die Polizei fälschlicherweise vermutete, Emilie sei ermordet worden. Die Fotos entstanden nicht im Kontext polizeilicher Ermittlungen gegen Emilie. Sie sollen hier dennoch beispielhaft Wohnungsdurchsuchungen illustrieren, die im Zuge polizeilicher Ermittlungen gegen Betroffene durchgeführt wurden. Die von der Polizei hinzugefügten Beschreibungen unter den Fotos lauten:
„Wohn- und Schlafzimmer mit Frauenunterwäsche auf der Chaiselongue, Damenschuhen auf dem Schreibtisch, Strumpfbändern und Schmucksachen auf dem Tisch.“
„Verhängter Spiegel u. Damenschuhe auf der Waschtoilette gegenüber dem Fußende des Bettes.“
Emilie Kellner war früher bei der Berliner Polizei beschäftigt gewesen und arbeitete danach als Privatdetektivin. Sie gehörte vermutlich zu den etwas privilegierteren trans Personen, da sie über ein eigenes Bad und eine separate Küche verfügte. In ihrer Wohnung befanden sich zahlreiche Gegenstände, die bei einer Durchsuchung als „Indizien“ hätten beschlagnahmt werden können. Zu sehen sind beispielsweise Schmuck, Schminke und weiblich konnotierte Kleidungsstücke wie Absatzschuhe und Kleider. Auch Fotos, Briefe, Bücher und viele weitere Gegenstände konnten als „Indizien“ gelten.