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Trennung von Beziehungen

Mit Schreibmaschine getippter Brief. Höre Audio.

© Landesarchiv Berlin, ganzes Script lesen.

Ein Brief von Charlotte Charlaque an ihre Geliebte

*Toni *Anni sitzt auf Charlotte Charlaques Schoß vor einem Bücherregal, die Hände auf dem Schoß, hinter ihr Charlotte, deren rechte Hand auf *Toni *Annis Schulter liegt, die linke auf die Händen ihrer Geliebten, beide schauen in die Kamera.

Ca. 1933, Fotograf: Ragnar Ahlstedt.

Charlotte (r) und *Toni (l)

Diesen Brief schrieb die jüdische transfeminine Schauspielerin Charlotte Charlaque 1946 aus dem Exil in New York an ihre frühere Partnerin *Toni Ebel. Charlotte beklagt darin unter anderem ihren Schmerz, durch ihre Flucht vor dem NS-Regime, von ihren Lieben in Deutschland getrennt zu sein. Sie sah ihre queere Familie in Berlin nie wieder.

Durch drohende Denunziationen, Haftstrafen, Umzug wegen Flucht und dem erzwungenen Rückzug ins Private, befanden sich viele queere Menschen in Trennungssituationen und Vereinsamung. Sie wurden von Freund*innen, Partner*innen und der Familie getrennt. Der Freund*innenkreis, welcher für queere Menschen häufig die einzige Familie darstellte, wurde auseinandergerissen.

Teilweise ordneten Polizei oder Gerichte Kontaktunterbindungen an. Sich zu treffen konnte deshalb, aber auch wegen drohender Denunziationen existenzbedrohende Folgen haben. Für viele Menschen bedeutete die erzwungene Trennung, dass sie sich nie wieder sahen, vor allem, wenn sie ins Ausland flohen oder, wenn sie oder ihre Lieben in der Haft umkamen. Mehrfachmarginalisierte Personen, wie jüdische queere Menschen, waren besonders betroffen.

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