Schließung queerer Bars
© Bibliothek des Österreichischen Bundeskanzleramts,
Der Notschrei Heft III 1933.
Fotocollage aus einer Propagandazeitschrift
Diese Collage aus der NS-Propagandazeitschrift „Der Notschrei“ von 1933 enthält Fotos verschiedener Berliner Lokale, die unter der NS-Herrschaft als „unsittlich“ eingestuft wurden. Zu sehen sind auch als geschlechtlich nonkonform wahrgenommene Personen, die vermutlich als Performer*innen an solchen Veranstaltungsorten arbeiteten. Die Collage soll skandalisieren und die abgebildeten Personen verunglimpfen. Sie ist untertitelt mit:
„Der Berliner Polizeipräsident Pg. von Levezow hat die Schließung einer Reihe unsittlicher Lokale in Berlin angeordnet“
Die Schließung queerer Veranstaltungsorte wie Bars war im Nationalsozialismus ein Instrument zur Zerstörung queerer Netzwerke und Subkultur. Betroffene wurden unter anderem so von ihrem sozialen Umfeld isoliert. Sie verloren die Orte, an denen sie Freund*innen, Partner*innen und Möglichkeiten finden konnten, ihre Identität sicher und offen zu leben. Durch die Schließung queerer Bars wurde auch die Ausübung queerer Kultur- und Kunstformen unterdrückt, allen voran die der Performance-Kunst.