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Für krank erklärt

Bitte nicht sagen, dass mich die Kinder in Kleidern schon gesehen haben. Meine Bilder von der Handtasche bitte verschwinden lassen ….

© Landesarchiv Speyer.

Hertha Winds Notizzettel aus der Psychiatrie

Die junge Hertha Wind im Dirndl mit Schürze und halblangem Haar vor einer tapezierten Wand in einer Wohnung.

© Landesarchiv Speyer, Fotograf*in unbekannt.

Hertha Wind

Diese Notizen schrieb die transfeminine Hertha Wind an ihre Ehefrau, während sie sich ab August 1933 unfreiwillig in der Kreis-Kranken- und Pflegeanstalt Frankenthal befand. Der Geliebte ihrer Ehefrau hatte Herthas Zwangseinweisung in die Psychiatrie hinter Herthas Rücken vorbereitet.

Innerhalb des NS-Herrschaftssystems gab es Institutionen wie Psychiatrien, mit deren Hilfe von der Norm abweichendes sexuelles und geschlechtliches Verhalten für krank erklärt werden konnte. So wurden auch einige als geschlechtlich nonkonform wahrgenommene Menschen als Außenseiter*innen der „Volksgemeinschaft“ gebrandmarkt. In Psychiatrien wurden an ihnen unter Zwang sogenannte „Heilungsversuche“ durchgeführt. Darunter konnte zum Beispiel das Konfiszieren ihrer präferierten Kleidung und bei transfemininen Betroffenen das Abschneiden ihrer Haare fallen.

Psychiatrien waren auch Orte, an denen Sterilisationen durchgeführt oder beauftragt wurden. Davon konnten unter anderem als geschlechtlich nonkonform wahrgenommene Menschen bedroht sein. Mit Hilfe psychiatrischer Gutachten wurden einige für krank erklärt und entmündigt.

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