Zerstörung von Trans-Gesundheitsversorgung
© Scan aus den Beständen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Berlin.
Fotos des Instituts für Sexualwissenschaft
Diese Fotos zeigen verschiedene Räume des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin, die erste Einrichtung, die systematische medizinische und rechtliche Beratung für trans Personen anbot. Auf dem ersten Foto, das aus einem Kriminalmagazin von 1929 stammt, berät der Institutsarzt Dr. Felix Abraham eine trans Person. Das zweite Foto wurde 1933 geschossen und zeigt ein verwüstetes Büro.
Am 6. Mai 1933 stürmten Studierende und später die SA das Institut. Sie transportierten tausende Bücher der umfangreichen Bibliothek und andere Dokumente des Instituts in das Studentenhaus in der Oranienburger Straße. Dort wurden die Dokumente auf Haufen geworfen und gesichtet. In öffentlichen Bücherverbrennungen, wie am 10. Mai 1933, wurden tausende Dokumente aus dem Institut verbrannt. Dadurch wurde nicht nur eine große Menge an einzigartigem Material, sondern auch Unmengen queeres Wissen zerstört. Die erste Anlaufstelle für Trans-Gesundheitsversorgung war zu Grunde gerichtet worden.
Das Institut für Sexualwissenschaft war im Juli 1919 von Dr. Magnus Hirschfeld, einem deutschen jüdischen und schwulen Sexualwissenschaftler und Arzt, eröffnet worden. Es hatte sich bald zu einem Knotenpunkt nicht nur für Forschende aus aller Welt, sondern auch für trans Personen entwickelt. Die Institutsärzte hatten zahlreiche Gutachten verfasst und einigen trans Personen zu medizinischer Versorgung und rechtlicher Anerkennung verholfen.